Mitglieder gestalten Heizerheim neu
Motorradclub Nendingen erneuert Heimstätte in Eigenregie – Eröffnungsparty am Samstag

Es ist geschafft: Den alten Gasthof „Rose“ haben die Mitglieder des Motorradclubs (MC) Nendingen nach unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit durch eine grundlegende Erneuerung in ihr Heizerheim verwandelt.

Nach einem über zehn Jahre langem und steinigen Weg sind die Mitglieder des Motorradclubs endlich am Ziel: Ihr Heizerheim ist vollendet. Ein richtiges Zuhause hatte der MC Nendingen bisher nie wirklich. Jahrelang formten die beiden Garagen im Elternhaus des MC-Vorsitzenden Fritz Huber die Heimatstätte des Vereins. „Ein Dauerzustand und eine ideale Lösung war der Ort nie. Vor allem, weil meine Eltern letztlich das Vereinsleben auf dem eigenen Grundstück hatten“, sagt Huber.

Die Suche nach einem neuen Zuhause gestaltete sich für den Motorradclub zunächst schwierig. Verschiedene Standorte wurden in Betracht gezogen, wie auf dem Sportplatz Häldele. Das sorgte für Unruhe, da beispielsweise Einwohner Lärm der Motorräder befürchteten. Mehrere Male stand dieses Thema auf der Tagesordnung im Ortschafts- und Gemeinderat.

Die zwölfjährige Suche nach einem neuen Standort beendeten Elisabetha und Kurt Roos, die Eigentümer des Gasthofs „Rose“. Sie wollten ihren Betrieb in der Rosenstraße altersbedingt aufgeben. Was folgte, war die Unterzeichnung des Kaufvertrags im Sommer 2015 zwischen dem Ehepaar und dem Motorradclub. „Wir haben die Chance erkannt und ergriffen. Mit der Rose als neue Heimat haben wir uns schnell angefreundet“, blickt Huber zurück.

Damit war die jahrelange Suche und die damit verbundene Unruhe in Nendingen beendet. Für die Vereinsmitglieder ging es direkt im Anschluss mit dem nächsten Kraftakt weiter: Der in die Jahre gekommene Gasthof mit vielen Räumen musste grundsaniert und zum Heizerheim umgestaltet werden.

„Wir haben im ersten Schritt eine neue Küche eingebaut und viele unterschiedliche Reparaturen in den Räumen durchgeführt“, weiß der Vorsitzende. Direkt danach renovierten die Vereinsmitglieder mehrere Fremdenzimmer mit Sanitäranlagen. Die in früheren Zeiten üblichen gemusterten Fliesen und Tapeten ersetzten sie durch helle, einladende Farben und stellten die Zimmer bezugsfertig für Studenten und Azubis für eine Vermietung zur Verfügung. „Die Zimmer sind nach wie vor vermietet, das Angebot wird weiterhin gut angenommen, sodass die Zimmer immer belegt sind“, sagt Huber.

In den vergangenen zwölf Monaten fokussierten sich die Mitglieder auf den Innenraum der Gaststube. Die Decke erneuerte der Motorradclub komplett und baute eine neue Absauganlage für die Wirtschaft sowie neue Fenster ein. Die zum Gastbetrieb gehörenden Toiletten sind genauso grundlegend saniert. Den bisherigen Windfang bauten die „Heizer“ ab und versetzten den Haupteingang – den alten Eingang bauten sie zur Terrasse um. Außerdem gestaltete der MC den gesamten Eingangsbereich und die Garderobe neu. Der Verein versetzte zudem den Ausgang ins Treppenhaus. Der neuinstallierte Tresen drückt mit seinem Aussehen dem Heizerheim einen markanten Stempel auf und formt mit einem Motorrad in der Vitrine als Blickfang den Mittelpunkt des neuen Vereinsheims.

Eines ist damit sichergestellt: Um die Vereinsaktivitäten musste sich der Motorradclub in den vergangenen Jahren keine Gedanken machen. Jetzt sind die intensiven Sanierungsarbeiten und Umgestaltungen im Heizerheim abgeschlossen. „Wir sind froh, dass nun weitestgehend alles fertiggestellt ist und die Arbeiten gut vorangekommen sind. Ich bin froh, dass wir im Verein viele fleißige Hände haben und alle an einem Strang gezogen haben“, freut sich Huber.

Der 240 Mitglieder starke Verein plant, das Heizerheim am Freitagabend für die Öffentlichkeit zu öffnen. Die Suche nach einem geeigneten Wirt ist im Gange*.

Der MC Nendingen feiert die Fertigstellung seines Heizerheims am Samstag, 18. Januar, um 18 Uhr mit einer offiziellen Eröffnungsparty, zu der Vertreter der Stadt, Nendingens Ortsvorsteher Franz Schilling, die Ortschaftsräte sowie die Nendinger Vereinsvorstände, Nachbarn und Mieter eingeladen sind.

 

Gränzbote, 16.01.2020, S. 17

 

 

*Anmerkung:

Das HH wird weiterhin in Ei­gen­re­gie bewirtet. Offiziell geöffnet und bewirtet wird immer Freitags ab ca. 20Uhr. Schaut doch mal auf ein Bier vorbei!